Wir lieben Italien und fahren seit einigen Jahren auch Rad. Das Leben in Luxemburg gab uns bereits einige gute Gelegenheiten, schöne Tagesausflüge in die Ardennen zu unternehmen, und wir gewannen Spaß und Selbstvertrauen an längeren Strecken und in hügeliger Umgebung. Wir lieben auch Essen und Wein, waren aber noch nie im Piemont, also wuchs die Idee, dass die Erkundung der Region mit dem Fahrrad perfekt zu uns passen könnte. Wir kontaktierten Aad ziemlich knapp bei Kasse und er konnte eine 7-tägige Reise inklusive eines Erholungstages organisieren. Wir kamen aufgeregt in Acqui Terme an, beeindruckt von der Schönheit der Gegend und den langen Anstiegen, aber das war nur Teil einer Art Etappenfieber. Schon als wir am ersten Tag aufbrachen, stellten wir fest, dass es pure Freude sein würde! Die Region ist eine nicht enden wollende Ansammlung von Höhenzügen und Tälern, Weinbergen und überall wunderschönen kleinen Weilern. Da die Ernte gerade erst begann, waren die dunkelblauen Trauben von Nebbiolo, Barbaresco und Dolcetto unsere ständigen Begleiter entlang der Straßen. Jeden Tag kamen wir den Savoyer Alpen näher und die Landschaft war spektakulär. Wir hatten Glück mit dem Wetter, was offensichtlich ein wichtiger Faktor für unser Wohlbefinden war. Aad und Esther wählten Routen und Unterkünfte mit einem so delikaten Geschmack aus, dass jeder Tag ein neues Vergnügen für uns war. Wir folgten ihren Empfehlungen und aßen mit den Feldarbeitern zu Mittag, ein anspruchsvolles Abendessen in einem charmanten Albergo, I tre Poggi, und auch die Nacht in Alba war eine schöne Erfahrung. In La Costa hatten wir unseren Entspannungstag, den ich mit einer 11 km langen Wanderung durch die Haselnussplantagen, sentiero de nocciole, abwandelte, also hatten wir das hervorragende Abendessen von Fabio und seiner Familie wirklich verdient. Dieser Ort ist einen Umweg wert und eine reine Entgiftung vom Stress. Unsere letzte Nacht verbrachten wir in der Nähe von Aqui Terme in Sambuca Inamoratto und wir verließen ihn mit dem Gefühl, dass unsere Entscheidung für Piemont eine gute war. Das Radfahren an diesen Orten war so intensiv und die Begegnungen mit verschiedenen Menschen und Orten gaben uns das Gefühl, Luxemburg schon viel, viel länger verlassen zu haben. Daher sind wir Esther und Aad für die Gestaltung dieses Abenteuers äußerst dankbar. Alles war ausgezeichnet.
Sylke und Jürgen (Luxemburg) – September 2024
